#37 Leon Reiner - Zeit für eine neue Ernsthaftigkeit

Shownotes

Warum diese Folge des Goodcasts in einer alten Brauerei stattfindet und was das wiederum mit dem Berghain und Yoko Ono zu tun hat, kann nur einer beantworten, unser heutiger Gast: Leon Reiner. Er erklärt uns, was ein Impact Unternehmen ist und wie es sich von stink normalen Sozialunternehmen unterscheidet. Denn Leon ist Managing Director beim Impact Hub Berlin, sprich er ist einer von vielen Knotenpunkten des weltweit größten Netzwerks für soziale Innovationen. In über 54 Ländern inspirieren und verbinden die Impact Hubs seit 2005 mehr als 15.000 Changemaker, um Ideen für eine nachhaltigere Welt zu entwickeln. Dafür bieten sie Zugang zu Schulungen und Arbeitsräumen, halten Vorträge und leiten Inkubationsprogramme und arbeiten dabei mit lokalen und globalen Unternehmen sowie Organisationen und Institutionen, die an der Schnittstelle von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik sind. Leon und Julius diskutieren darüber, wie Sozialunternehmen einen gerechteren Markt schaffen können, im Wettbewerb mit konventionellen Unternehmen bestehen bleiben und welchen Herausforderungen sich auch Leon selbst als Unternehmer in den vergangenen Jahren stellen musste.

https://www.linkedin.com/in/leon-reiner/?originalSubdomain=de https://www.muxmaeuschenwild-magazin.de/leon-reiner/ https://berlin.impacthub.net/blog/transforming-impact-entrepreneurship/ https://impacthubberlin.teamtailor.com/ https://www.drmariahoffacker.com/anders-unternehmen-nachhaltiger-impact-mit-leon-reiner-128/

Musik: https://youtu.be/HtUH9z_Oey8


Eine Produktion von MAKIKO* für die Viva Equality gemeinnützige UG

Gastgeber: Julius Bertram

Redaktion: Jeanna Lee Miller; Jamie Tom Seeliger

Mitarbeit: Martin Gertz

Produktion: MAKIKO*

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Leo Reiner - geschnitten.wav

Leon Reiner: Und das sind zwei unterschiedliche Dinge. Nur weil Problem lesenswert ist, heißt es nicht, dass es jemanden gibt, der bereit ist, dafür zu zahlen, und das wird ganz oft vergessen. Ich glaube, wir kommen immer mehr in den Bereich, wo es darum geht zu gucken, was sind wissenschaftlich basierte Bereiche, in denen wir unternehmerische Modelle umsetzen können, und da rede ich jetzt nicht nur von Green und Climate. Was das natürlich auch bedeutet, ist, ein bisschen seine ideologischen Scheuklappen abzulegen. Ich kennen viele impact Untereiner, die sich sehr schwer tun, mit großen Unternehmen zusammenzuarbeiten. #00:00:32-0#

Intro / Outro: Gut, cast der Podcast, der wirkt, präsentiert von wie war Equality. #00:00:41-3#

Julius Bertram: Halli, Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des Gut. Ich freue mich, dass ihr wieder eingeschaltet habt und mir eure Zeit schenkt. Heute bei mir zu Gast ist Leon Reiner Reiner war ursprünglich von und ist inzwischen. Oder das? Impact hat Berlin, die Impact hat, das wissen die wenigstens in ein Global Netzwerk von Impact hat, das heißt, es gibt davon Unzählige auf dem ganzen Globus, und das, was die Machen, ist, die unterstützen startups, impact, startups, non profit, social und preneure, also alles, was in diese große Ware rein, gehört dabei, gute Businesses aufzubauen. Ich spreche mit Leon über ganz viele unterschiedliche Punkte. Zum, das ist jetzt nicht ganz so offensichtlich, über ihr Haus, denn sie haben auf über 3000 Quadrat mit der Fläche ein ziemlich spektakuläres Gebäude gebaut, das ganz viel aus Baumaterialen besteht. Aber wir sprechen auch richtig die über impact entrepreneure. Wo kriegt man Kohle her? Was sind die großen Hürden? Was hat er in den letzten Jahren gelernt? Was würde ihr anderen Leuten empfehlen? Wie schätzt ihr die ganze Szene generell gerade ein? Dass es Mega abgefangene Interview? Ich wünsche ganz viel Spaß dabei! Schickt uns Feedback, Schreibst und nimmt die Kommentare und leibt diesen Podcast, auf welcher Plattform auch immer. Jetzt geht's los! Viel Spaß! #00:02:01-4#

Leon Reiner: Ja. #00:02:06-0#

Julius Bertram: Hallo, ja. #00:02:06-8#

Leon Reiner: Haben wir gutes, guten Tag! #00:02:08-0#

Julius Bertram: Herzlich willkommen im Goodcast! Ich freue mich. Wir haben eine ganze Weile gebraucht, um das zusammenzubringen, weil du so viel super bist. #00:02:13-7#

Leon Reiner: Schön wär's. #00:02:15-1#

Julius Bertram: Gerade nicht, nee, kannst du ganz kurz erklären, wo wir sitzen? #00:02:18-6#

Leon Reiner: Sehr gerne! Wir sitzen gerade im Impact Hub Berlin in Berlin Neukölln, in einer alten Halle der Kindl Brauerei, die wir in den letzten Jahren gemeinsam mit der Baugenossenschaft Transform in ein Gründungs und Innovationszentrum für Impact Untereiner, für nachhaltige Unternehmerinnen, Unternehmer umgebaut haben, und wir sitzen in einem wunderschönen kleinen Meeting Raum, den wir tatsächlich auch so ein bisschen zum Podcast zu die gemacht haben, um so schöne Podcast wie den mit dir aufzunehmen. #00:02:52-7#

Julius Bertram: Leon: Was in impact Unternehmerin? #00:02:54-2#

Leon Reiner: Impakt, Unternehmerinnen sind Leute erstmal, die ein Unternehmen aufbauen und die beim Aufbau dieses Unternehmen die Lösung eines gesellschaftlichen Problems, sei das im Nachhaltigkeits oder sozialen Bereich, ins Zentrum ihrer unternehmerischen Aktivität stellen. #00:03:12-1#

Julius Bertram: Du bist tatsächlich so eine Art Knotenpunkt, oder also, wenn du das jetzt noch mal sagst, wie viele Arbeitsplätze habt ihr? #00:03:18-0#

Leon Reiner: Das ist jetzt eine sehr gute Frage, da muss ich jetzt nachrechnen. Aber wir haben momentan ungefähr 600 Member, also Leute, die von hier aus arbeiten, die in unserer Community sind, und das sind alles Leute, die ganz direkt mit Impact zu tun haben. Also wir nehmen sozusagen als Community, als coworking space nur Personen auf, die immer kreieren wollen, und das gucken wir uns auch genau an, bevor die hier werden, und das ist so das, was uns besonders macht, auch gegen andere cooking space. #00:03:46-2#

Julius Bertram: Jetzt hat sich auch an, wie viele sind es gerade, weißt du so? #00:03:50-0#

Leon Reiner: Was? #00:03:50-2#

Leon Reiner: Mhm. #00:03:50-5#

Leon Reiner: Ja, knapp 600, also ziemlich genau 590 irgendwie sowas sind wir gerade, und es wächst aber auch noch ständig, momentan. #00:03:58-2#

Leon Reiner: Also, wir haben auch noch Platz ist. #00:04:01-3#

Julius Bertram: Sowas wie wie wie ein Füller für die Szene, oder dann siehst du ja richtig gut, was sich verändert. #00:04:07-2#

Leon Reiner: Das hoffe ich. Also, wir heißen, der Impact Hub Hub, ist ja sozusagen das englische Wort für Knoten, für Knotenpunkt, und so sehen wir unsere Aufgabe auch so ein bisschen. Also, wir wollen das Zentrum für Impact enterprises in Deutschland, vielleicht mal in Europa sein und hier wirklich alle die Leute zusammenbringen, die in diesem Ökosystem Themen eine Rolle spielen: Unternehmerinnen, Unternehmer, die verschiedenen Partnerinnen und Partner von Forschung, gerade auch Unternehmen, mit denen man zusammenarbeiten möchte, aber auch natürlich staatliche Institutionen, Ministerien, die Impact und Business fördern wollen, und das ist dann auch im Kern unserer Arbeit, einerseits hier einen Ort bieten, eine Community aufbauen, die bespielen, aber auf der anderen Seite dann eben auch Programme, die sein und umsetzen, die gerade in der frühen Phase Unternehmerinnen, Unternehmer helfen, erfolgreich zu sein. #00:04:57-6#

Julius Bertram: Da tun sie sich so viele fragen auf. Ich muss das in meinem Kopf selber ein ganz klein bisschen strukturieren. Wir müssen auf jeden Fall beide daran denken, dass wir noch mal kurz über dieses Haus reden, weil es ja auch kein normales Haus ist. Ihr habt das unter sehr besonderen Voraussetzungen. Genau aber die Frage, weil sie sich jetzt in diesem Zusammenhang unmittelbar anbietet, was sind die Trends, die du gerade siehst? #00:05:15-2#

Leon Reiner: Ist aber tatsächlich eine spannende Frage, weil wir uns und ich mir auch viel Gedanken darüber gemacht haben, gerade in den letzten zwei Jahren, weil wir ja sehr stark gewachsen sind. Also vor drei Jahren hatten wir noch 600 Quadratmeter, jetzt sind dreieinhalbtausend, und die Frage war ja sozusagen, wieso, in welchem Kontext? Und ich glaube, wir hatten letztes Jahr hier eine große Anstaltungen, und da war so mein Leitspruch neue Ernsthaftigkeit, und ich glaube, eine lange Zeit war dieses ganze Thema social unterneh, impact, Unterprinzip, wie wir es ein bisschen weiterfassen, voll von versprechen von Potenzial. Das Potenzial hat es natürlich immer noch. Aber ich glaube, wir kommen halt jetzt in einer Phase, wo es eine neue Ernsthaftigkeit braucht und wo Potenzial nicht mehr reicht, sondern wo impact entrepreneurs, wo diese Modelle, wo wir zeigen müssen, was geht, was kann eigentlich damit erreicht werden? Und das meine ich mit neuer Ernsthaftigkeit, und das wollen wir als Impact Hub in dem, wie wir unser Unternehmen führen, aufbauen, wachsen zeigen. Also, wir nennen das immer, war also selber diese Ernsthaftigkeit, haben diesen neuen Anspruch, wirklich Impact generieren und wirklich auf auf, auf Größe kommen, und das gleiche sehe ich aber auch ne Szene. Also, es gibt sozusagen immer größeren Professionalisierungsdrang, der auch zu Friktionen führt, also auch oft viele Diskussionen darüber. Ist das noch Impact? Ist das schon zu Geld getrieben? Also ich glaube, da gibt es viele Diskussionen, und gleichzeitig sehe ich aber schon, dass es eben auch viele gibt, die da wirklich ernst machen, die Wachsen. Es gibt tolle Beispiele in den verschiedensten Bereichen. Schau hier an, schau dir auf der anderen Seite aber auch Tumor Bank anschaut. Also da gibt's große Beispiele. Es gibt auch große tragische Beispiele, wie jetzt jüngst Surplus, die viel gewachsen sind, die in große Wette eingegangen sind, die sehr ambitioniert waren und wo es jetzt erst mal zumindest nicht so gut geendet ist. Aber es gehört halt auch dazu. Also ich glaube, neue Ernsthaftigkeit, und das andere ist schon auch, dass ich sehe, dass es auf eine gewisse Art, sagen wir mal, wissenschaftlicher wird. Also ich glaube dieses, ich baue mal eine Software, und damit wird alles nachhaltiger, oder ich mache mal eine App, und damit wird alles nachhaltiger. Da gibt sich ja ein paar Bereiche, wo das geht, und auch so, guckt dir an, wo es auch gut funktioniert, und das macht wirklich Sinn. Aber ich glaube, die, die use cases, sind endlich, und ich glaube, wir kommen immer mehr in den Bereich, wo es darum geht zu gucken, was sind wissenschaftlich basierte, hm Bereiche, in denen wir unternehmerische Modelle umsetzen können, und da rede ich jetzt nicht nur von Green und Climate, das gilt durchaus auch für Bereiche wie diversity, Inklusion und ähnliches. Man redet ja auch sozusagen eine Welt, jetzt sehr viel von science base tages, und das ist, glaube ich, dieselbe Richtung auch hier. Diese neue Ernsthaftigkeit. Also, ich glaube, das sind zwei Dinge, die ich immer wieder sehe und die, glaube ich, die Szene in den nächsten Jahren sehr stark prägen werden. #00:08:11-2#

Julius Bertram: Ich finde das total spannend. Ich habe gerade irgendwas im Kopf gehabt. Dann habe ich überlegt, ob ich dir das sage oder ob ich es eher nicht sagen. Ich kann mich ziemlich gut daran erinnern, als wir uns beide das erste Mal getroffen haben. Das war noch in Kreuzberg, als ihr noch das Büro hatte, und in dem, was du erzählst, liegen Quantensprung zwischen dem, wie du damals aufgetreten bist und was du damals erzählt hast, und dem, wie du es heute erzählt und wie du es heute ausdrückst. #00:08:32-1#

Leon Reiner: Mit Sicherheit ist ein Kompliment also ich. #00:08:34-4#

Leon Reiner: Ich denke mal, wann war das, als wir uns das jetzt erst mal in Kreuzberg getroffen haben? Das ist sicher jetzt schon fünf Jahre her oder so, oder sechs, oder ich weiß es gar nicht, und dazwischen liegen natürlich auch in meiner unternehmerischen Reise Welten. Also das kannst du auch gut nachvollziehen, aber es war dazwischen. Wir hatten 2019 schon sehr schwere Jahr, mussten uns verkleinern. Damals dann kam 2020 Corona. Wir dachten, erst, mit 50 Prozent unseres Businesses ist der Coworking Space und die Community, 50 Prozent unsere Programme, unsere Beratung. Wir dachten, wir müssen die Hefte von unserem Business einstampfen, haben wir wir auch auch. Wir mussten den Spaß zu machen. Aber gleichzeitig hat sich eben auch gezeigt, dass in der großen Krise damals diese Netzwerke, die wir aufgebaut haben, und dieser Ansatz, Innovation, unternehmerisches Handeln zu nutzen, um Probleme zu lösen, plötzlich ganz, ganz interessant wurde, weil es eben so eine große Ratlosigkeit darüber gab, was tun. Und in dem Moment konnten wir dann mit unserem Netzwerk, andere auch mit ihrem Netzwerk eine große Phalanx an Organisationen bilden und damals den Versus verorten und das ganze Programm aus der Taufe heben, was für viele Leute irgendwie in Lichtblick war. Man konnte plötzlich sich über modelle Gedanken machen, man konnte was tun, und ich glaube, das hat uns schon noch mal gezeigt, dass es eben über den Ort hinaus sehr, sehr viel gibt, was wir aufgebaut haben, was wirklich funktionieren kann, und hat uns auch nochmal Rückenwind gegeben und uns nochmal darin bestärkt zu sagen: Okay, wir müssen jetzt noch mal ganz ernsthaft überlegen, wie groß müssen wir eigentlich sein, um diese Rolle als aber als Knotenpunkt, als das Zentrum für Impact neu auszufüllen? In Berlin, wie groß müssen wir dafür eigentlich sein? Und Berlin passiert so viel. Da sind wir mit dreieinhalbtausend Quadratmetern noch, würde ich sagen, an der unter, am unteren Ende. #00:10:21-8#

Julius Bertram: Wie viel Impact habe, gibt's weltweit? #00:10:24-1#

Leon Reiner: Ähm, 110, momentan also ist ein globales Netzwerk. An jedem Ort gibt es ähnliche Setup. Es gibt eine Community, es gibt einen Space und es gibt ein Team, das Programm umsetzt. Aber die größte und inhaltliche Ausrichtung in dieser großen Welt, Impact, ist sehr, sehr unterschiedlich. Jedes Impact Hub wird lokal gegründet, geführt und aufgebaut. Also, es ist wirklich ein Netzwerk von Unternehmerinnen und Unternehmer für Unternehmerinnen und Unternehmer, und das macht es, glaube ich, auch so besonders. Das ist auch der Grund, warum es so Resilient war, also während eben in Wework Pit geht: Ähm, ist das Impact Netzwerk in der Zeit, und Corona weiter gewachsen hatte auch eine sehr schwere Zeit, aber wir haben in der Zeit weltweit, glaube ich, drei, vier. #00:11:10-5#

Leon Reiner: Impact hubs gehabt, die deswegen wirklich schließen mussten. #00:11:15-0#

Leon Reiner: Versus in anderen Bereichen, die auch mit Coworking assoziert werden, zumindest wo es ganz anders ausgegangen ist. #00:11:20-7#

Leon Reiner: Ein kleiner Hinweis in eigener Sache. Der Outcast wird von uns mit viel Liebe für dich produziert. Bitte gib uns ein bisschen liebe zurück und vergiss nicht, den Podcast zu abonnieren und zu bewerten. Auch über Kommentare freuen wir uns. #00:11:33-9#

Julius Bertram: So, wo holen die ganzen Leute, die hier sitzen? Die Frage kreist jetzt schon seit ein paar Minuten in meinem Kopf. Wo holen die das Geld her? Also glaubst du, dass die Szene, in der wir unterwegs sind, dass sie so weit ist, dass die auch alle die Möglichkeit haben, das, was sie vorhaben, zu finanzieren? Weil ich das wahrnehme als tatsächlich als Problem, dass die Leute immer wieder vor der Frage stehen, wo hole ich die Kohle her? Sind die Stiftungen? Sind das öffentliche Gelder? Sind es am Ende? Ist es doch privat? Quit, was ist es? #00:11:57-1#

Leon Reiner: Ja. #00:11:59-0#

Leon Reiner: Man kann sich das ja ganz gut anschauen, publiziert ja jedes Jahr den den Monitor, also den social Inner Monitor Deutschland, und da sieht man natürlich immer wieder und jedes Jahr, das Finanzierung das größte Problem aller sozialen Unternehmerinnen und Unternehmer ist. Man muss erweise sagen, dass das natürlich genauso für klassische startups Geld, also Geld, ist immer der Inhaber, also der Faktor an dem, an dem man kratzt. Ich glaube nicht, dass alle irgendwie das umsetzen können. Also man muss auch einfach, die Realität ist ganz einfach. Wenn man halt ein nachhaltiges oder impact Unternehmen, wie auch immer man das jetzt nennen will, ich nenne es immer impact, Unternehmen gründen will, dann stellt man sich einfach der Herausforderung, Unternehmen zu gründen, dass nicht nur der Komplexität und der Dimension Geld Rechnung tragen muss, sondern eben zusätzlich der Dimension Impact, und das ist natürlich komplizierter, schwieriger und herausfordernder. Das ist einfach so. Ich glaube, das kann man auch nicht wegdiskutieren, und nur weil es gut für die Welt ist, kriegt man es eben dann trotzdem nicht geschenkt. Also deswegen mit Sicherheit nein, die Leute können nicht alle das umsetzen, was sie gerne umsetzen würden, ist aber auch. Ich glaube, sich darüber zu beschweren. Jetzt in dem Sinne ist, glaube ich, hinfällig. Ich glaube, es ist nicht hinfällig, sich zu überlegen, wie kann man das besser hinkriegen, und ich glaube, da geht es sehr stark um Netzwerke, es geht sehr stark darum, und zwar nicht nur zu Investoren, Investoren. Es geht ja auch darum, Investoren, Investoren zu überzeugen. Es geht aber eben auch darum, und das versuchen wir sehr oft, Firmen, also größere Organisationen zu überzeugen zur Zusammenarbeit. Also können wir eine ähnliche Partnerschaft, wie sie der Digitalisierung zwischen Startups und Großunternehmen stattgefunden hat. Um diese Herausforderung Digitalisierung zu meistern, können wir das auch im Bereich Nachhaltigkeit, im Bereich Impakt hinkriegen, dass eben Startups großen Organisationen dabei helfen, in der kunden Beziehung ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Das ist was, worauf wir ganz viel gucken, und dann natürlich auch darauf, was ist denn eigentlich das politische Mandat der Regierung, nachhaltiger zu werden als Land Deutschland, und welche Rolle können und sollen impact on Ones startups in dem Kontext spielen und auch wieder hier? Sie sind sicherlich nicht die einzigen, die hier was beitragen. Aber es gibt eine wichtige Rolle, und ich glaube, in all diesen Bereichen ist es auch auf Abgabe von so einem Intermediär wie dem Impact Hab, dafür zu sorgen, dass es, dass es da ein Bewusstsein dafür gibt, und zu zeigen, dass das funktionieren kann, und ich glaube, damit wächst dann sozusagen die Möglichkeit, Geld zu verdienen am Ende des Tages auch für Impact Unternehmen. #00:14:33-3#

Julius Bertram: Also, es ist schon auch ein politischer Auftrag, den ihr habt. #00:14:35-5#

Leon Reiner: Ja, ich habe nicht umsonst, ich hab ja auch sind, also das social Unterbringe Ship Netzwerk Deutschland mitgegründet vor vor ein paar Jahren, und die Motivation damals war schon auch von mir, aber auch von Ashoka oder anderen, die da dabei waren, dass wir sehr, sehr viel politische Anfragen bekommen haben und dass wir irgendwann das Gefühl hatten, das ist nicht richtig, dass wir sozusagen immer einzeln und unterschiedliche Antworten geben, sondern es braucht eben eine politische Stimme. Das heißt, diesen politischen Auftrag haben wir haben ich gewisslich übergeben. Die machen auch einen sehr guten Job. Darin würde ich sagen, letztes Jahr ist die erste, die erste Strategie, nationale Strategie, soziale Innovation, Sozialunternehmen, so veröffentlicht worden. Schrecklicher Name, aber schreckliche Namen gibt auch viel daran zu kritisieren, aber es ist die erste Strategie, sie ist da, und jetzt gilt es darum, da was zu tun. Also diesen politischen Auftrag haben wir zu einem großen Teil, hoffe ich, abgegeben. Ich würde unseren Auftrag jetzt viel mehr darin sehen, Erfolg sichtbar zu machen und gerade in der frühen Phase Erfolg zu unterstützen, weil ich glaube, am Ende des Tages ist das das, was wirklich überzeugt: erfolgreiche cases, erfolgreiche Impact Unternehmen, erfolgreiche Partnerschaften zwischen interessanten Playern und Impact, der nachweislich sichtbar und fühlbar für die Bevölkerung ist, und darum geht es ja auch. #00:16:05-4#

Julius Bertram: Jetzt hast du gerade eben noch angeführt, dass es ganz gut wäre, wenn Impact startups mit größeren Unternehmen kooperieren. Hast du ein Beispiel, wo das zustande gekommen ist? #00:16:14-8#

Leon Reiner: Mehrere also. Ich glaube, man sieht momentan ganz viele Beispiele im klassischen Nachhaltig, also im Green Tec Bereich. Also wenn es um das ganze Thema Co zwei Einsparung gibt, gibt's jetzt von großen Beispielen hier in Berlin wie Plane Beispiele, aber ich kann auch mal kleinere nehmen aus unserem Kontext. Also, wir haben zum Beispiel ein Startup gehabt, image a Bereich, die eine Software gebaut haben, die du sozusagen an deine Paywall anflanscht über der, und die dir dann sagt, wie den Gender Pay Gap ist, und dir direkt auch unterstützt, also big dater unterstützt, sagt, was du für machen kannst, um hier dagegen zu steuern. Die wurden vor vier Jahren von einer großen, global aufgestellten Beratung. #00:17:04-2#

Leon Reiner: Aufgekauft, also, da gibt es sehr, sehr gut. #00:17:08-3#

Leon Reiner: Gute Beispiele, wo davon nutzt das zum Beispiel bis heute. Ich glaube auch Beispiele wie hier bei uns im Startup concular, die im Bereich nachhaltiges Bauen unterwegs sind und sozusagen reuse Materialien Gebäudepass erstellen für große Gebäude, sodass die sozusagen, wenn sie abgerissen werden, nicht einfach müll landen, sondern wiederverwendet werden können, arbeiten mit der Strabag, mit großen Bauunternehmen zusammen, weil, wie wir wissen, bauen Konstruktion einer die größte Verschmutzung Industrie der Welt. Also, ich glaube, da gibt es viele gute Beispiele. Ähm, man muss aber gleichzeitig sagen, viele dieser Beispiele sind noch zu klein, und ich glaube, das ist, was, was wir in den nächsten Jahren auch als Impact haben, sehr, sehr stark bearbeiten wollen. Wie können wir mehr davon kriegen? Was sind die Hemmnisse? Wie schaffen wir es, dafür auch Budgets frei zu machen? Also, ich glaube, das ist für uns ein großes Thema, weil wir eben sehr stark daran glauben, dass das auch eine Möglichkeit zu wachsen ist für Impact Unternehmen, die sehr viel gesünder und nachhaltiger ist als klassisch Vc. Geld. Also also da sehe ich auch diesen, diesen diesen Gedanken, diesen kooperativen Ansatz, den viele Fahren sehr, sehr gut wiedergespiegelt. Was das natürlich auch bedeutet, ist, ein bisschen seine ideologischen Scheuklappen abzulegen. Ich kenne viele impact enterprises, die sich sehr schwer, mit großen Unternehmen zusammenzuarbeiten, aus den unterschiedlichsten Gründen. Da muss man es nicht zu tief eintauchen. Aber ich glaube, es geht auch darum, die Unternehmen, die schon nachhaltig sind, die brauchen das nicht. Also die oder Rapunzel wird es nicht brauchen, die sind schon super nachhaltig, die müssen. #00:18:54-9#

Julius Bertram: Nicht mehr ist aber der Klassiker unter den Fragen. So möchte ich, möchte ich mit zusammenarbeiten. #00:18:59-9#

Leon Reiner: Ich glaube, es gibt da alle, wollen dann immer, wir wollen ein Tool, das uns diese Entscheidung abnimmt, wir wollen einen Weg zur Entscheidung, aber die Welt ist halt nicht so Schwarz-weiß. Das ist nicht so einfach, und ich glaube, das ist eine Frage, mit der man sich als Unternehmen in dem Bereich, wenn das Teil des Geschäftsmodells ist, konstant auseinandersetzen muss. Im Impact ist das Teil. Wir arbeiten mit vielen großen Unternehmen zusammen, um den, um gerade eben diese Rolle einzunehmen, sie mit dem Ökosystem, mit startups impact startups zusammenzubringen und da Partnerschaften zu ermöglichen. Und wir müssen uns diese Frage einfach immer wieder stellen, und es gibt auch nicht nur eine Antwort, und klar kann man immer die, die den Rheinmetall case anführen, und naheliegend. Genau, aber leider ist es in den meisten Fällen viel schwieriger als. Also es gibt immer, es gibt immer die, also ein anderer anderer. Ganz interessant, also, mit Google zusammenzuarbeiten, wird von ganz vielen Startups total kritiklos hingenommen, ist doch super! Dabei ist Google die größte, größte Datenkrake in der Welt. Kann man auch sehr kritisch sehen. Mit Son zusammenzuarbeiten, wird von ganz vielen Startups super kritisch betrachtet. #00:20:16-8#

Julius Bertram: Ja, da arbeitet ja bei Michael Vollmann dran, dass es anders wird. #00:20:20-2#

Leon Reiner: Mhm. #00:20:20-4#

Leon Reiner: Ja, aber das sehe ich das, und das ist also nur so aus meiner Erfahrung. Wenn ich mit zehn Gründerinnen spreche und ich sage google und einmal so, dann sagen die alle Google, warum das so ist? Weil es oft in den news ist, weil sie in ihren Logistikzentren, die auch acht von zehn Leuten benutzen, nicht besonders gut bezahlen und es da immer wieder große Probleme gibt. Das sehe ich alles, das würde ich auch überhaupt nicht abstreiten, ich verteidige das auch auf gar keinen Fall. Aber so richtig also, das ist schon eine sehr subjektive Welt, in der wir, in der wir sagen, das eine ist besser als das andere, also das war jetzt nur so, das war jetzt einfach nur ein Beispiel, um zu zeigen, dass diese Wahrnehmung, was ist okay und was nicht, okay, die ist sehr subjektiv. Die kann sich auch von Jahr, von Jahr verändern, von Jahr zu Jahr verändern, und es hat nichts damit zu tun, dass ich in diesem Unternehmen wirklich was verändert, sondern mit der Berichterstattung et cetera. Also deswegen bin ich da so ein bisschen. Ich glaube, man muss darüber in der Firma, in dem Team muss man sehr offen darüber diskutieren, was man macht, warum man das macht, und man muss von Case zu Case entscheiden. Nestler ist auch Nahrungsmittelindustrie, ist auch ein super Beispiel. Die Frage ist halt immer, mit wem, mit wem kannst du noch arbeiten und an was? #00:21:35-0#

Julius Bertram: Und ja, es ich eigentlich noch Produkte, wenn ich weiß, dass der Investor auch in schlechte Dinge investiert. Das war ein Thema. Das hatten wir im übrigen wirklich gestern uns im Team am Frühstück, wo jemand meint, was ihr kauft, noch die Sachen von könnte ja nicht mehr, und dann meinten die anderen doch immer noch ein gutes Produkt, nein, kann es nicht mehr kaufen, weil es heißt Investor. #00:21:51-9#

Leon Reiner: Das sind aber genau die richtigen Diskussionen, und ich glaube, man muss sie halt immer wieder. #00:21:55-6#

Leon Reiner: Haben vorsieht ihr die Diskussion hier selber, also wir? #00:21:58-4#

Leon Reiner: Wir haben da so einen Prozess dafür, wenn wir mit neuen Partnern arbeiten, und der Prozess ist aber eben, der bedeutet halt eben auch das gesunde Team so. Also ja, wir forcieren also, insofern forcieren wir das gerade mit neuen großen Partnerschaften. Also, wir machen ja auch innovations acceleration programme in Partnerschaften mit großen Unternehmen, die auch dafür bezahlen, und dann werden wir natürlich sehr eng mit diesen Unternehmen assoziiert. Zuletzt haben wir jetzt eine Partnerschaft, die sehr bald sozusagen offiziell anfängt, noch nicht so richtig sichtbar werden mit Ticktock arbeiten. #00:22:31-8#

Leon Reiner: Da gab es genau die gleiche Diskussion: chinesische Datenkrake, chinesische Datenkrake, genau macht man das, macht man das nicht, und offensichtlich macht ihr es. Wir machen es, weil weil tickt. #00:22:44-0#

Leon Reiner: Ja, klar, durch momentan ein riesiges Publikum, insbesondere ein junges Publikum, erreicht eine super wichtige Rolle, in der ein Leben einnimmt, und wir hoffen, mit dem Programm bei gewissen Themen da einen Impact haben zu können und das Team und die Leute, mit denen wir bei arbeiten, authentisch da eine Veränderung wollen. #00:23:06-4#

Julius Bertram: So kann ich mich noch bewerben, da ich bei euch mitmache. #00:23:08-0#

Leon Reiner: Bestimmt also, wir haben ja noch gar nicht mit der Bewerbungsphase anfangen. Wir sind in der Vorbereitung, also das ist noch. #00:23:13-9#

Leon Reiner: Sozusagen, ich will mir da mitwirken. #00:23:16-9#

Julius Bertram: Voll spannend, weil wir haben uns die Frage also, ich meine, ich bin 40, du kannst nicht vier älter oder vier jünger sein als ich. 38 sage ich ja, und der Bruder von meiner Lebensgefährtin Sara, der ist 20, und mit dem habe ich kurz im Social Media gesprochen, und ich habe mich original gefühlt, wie ein alter Mann war. Richtig war, richtig schlimm, mir gesagt hat, also der Macht hier in für den gut macht, der Social Media, der mein seriös, du hast einen blinden Fleck ticktock, oder du musst die Sachen für Tiktok irgendwie auch verwenden, und wie sah es da dazu? #00:23:46-2#

Leon Reiner: Ja, muss ich das? Nein! #00:23:49-5#

Julius Bertram: Nein, ich ich, ich finde das Geld. Ich mag das total, wenn jemand mit Ideen um die Ecke kommt, die ich einfach gar nicht auf dem Schirm habe. Deswegen war aber dieses Thema. #00:23:55-5#

Leon Reiner: Das ist doch gerade sehr präsent. #00:23:56-4#

Leon Reiner: Also war für uns also, wir haben auch, wir haben zum Beispiel kein company account. Genau also wird jetzt für uns auch was neues sein. Wir haben uns auch, wir haben uns auch schon so Hilfe angelacht, weil wir jetzt auch nicht die Experten sind. Natürlich mit Tiktok selber an der Seite hat man halt auch die Experten im Boden. Aber ist jetzt nur ein Beispiel. Ich glaube, der Punkt, den ich machen will, ist also wir, wir nennen das bei uns als Konzept in der Firma die Analyse, und und ich glaube, das ist, finde ich, ein sehr wichtiges Konzept, weil nochmal, also, wenn man immer nur mit denen arbeitet, die eh schon alles richtig machen, dann verändert sich nicht viel, und ich glaube also, man kann das sehr kontrovers diskutieren. Aber das ist zumindest unser Tag, und da gibt's sicher auch rote Linien. Klar, also, es gibt auch Firmen, mit denen wir nicht arbeiten, und wir haben in der Vergangenheit auch aus unterschiedlichsten Gründen entschieden, mit Firmen nicht zu arbeiten. Aktiv. Ähm, bei manchen Entscheidungen würde ich mir jetzt denken, weiß nicht, ob ich nochmal machen würde. Vielleicht hätte man das auch machen sollen, bei anderen ist es immer noch so. #00:24:56-5#

Julius Bertram: Hast du es mal bereut, dass du dich dafür entschieden hast? #00:24:58-8#

Leon Reiner: Ja, aber das hätte man vorher nicht absehen können. In den meisten Fällen hat es dann wirklich schon eher mit den handelnden Personen zu tun, dass Sachen wirklich, dass wir Firmen jetzt bei uns sozusagen geblockt ist. #00:25:10-3#

Leon Reiner: Haben. #00:25:10-9#

Julius Bertram: Aber dann, dann ist auch egal, aus welchem Geschäftsbereich die den Haste halt überall! #00:25:14-5#

Leon Reiner: Ja, da hast du, hast du auf jeden Fall ein Punkt. #00:25:19-3#

Julius Bertram: Jetzt hast du vorhin, mir ist da kurz das Gesicht entglitten. Ich glaube, du hast es auch mitbekommen. Du hast schon über den Reuse von Baumaterialien gesprochen, und mir ist deswegen ein kurzes Gesicht entglitten. Du weißt, dass, ich hab ne Zeitlang großes Recycling Unternehmen beraten, und ich musste für die vier Aufbauen vier unterschiedliche cases, wie sie sich entwickeln sollten, damit sie 2050 noch geschäftsfähig sind, weil die wenigsten wissen das. Also alles, was mit Entsorgung zu tun hat, ist nicht gerade innovativ. Stoff halt, Müll hinten rein fährst, eine Verbrennungsanlage wird verheizt, wird ein bisschen. Und ein case damals war, dass ich gesagt, Leute, so, Bauch des echten Riesenthema, lass uns mal darüber nachdenken, ob es nicht Sinn macht, Gebäudeteile komplett zu verlieren und die zurückzuholen, weil ihr wisst dann ziemlich genau, dann kommen irgendwie 100 Fenster, dann kommt ein bisschen Boden, Bodenmaterial, hier kommen ob Platten. Deswegen ist mir so entglitten, weil sie es mir damals komplett zerrissen haben. Mein, da gibt's so kein case so. Jetzt kommst du und sagst, da gibt es einen case, weil nämlich das ganze Haus, in dem wir sitzen, nicht das ganze Haus, aber teile davon! #00:26:18-6#

Leon Reiner: Also ich glaube, nur, um das ein bisschen zu erklären, also, wir sitzen im Impact Hub Berlin in Neukölln. Nochmal, das Gebäude heißt Circular Haus, weil es komplett nach zirkulären Prinzipien geplant und gebaut wurde von unserer Baugenossenschaft Transform oder, das heißt unsere der Baugenossenschaft, dessen Teil wir sind. Das war eine alte Fass Halle von der Kinderarbeit, die früher mal ein Untergeschoss und eine Halle mit jeweils 1000 Quadratmeter hatte, auf die wir sozusagen in den letzten drei Jahren nach langer Planung nochmal oben mehrere Geschosse draufgesetzt haben, und das ganze Haus ist zu circa 60 bis 70 Prozent. Wir sind gerade in der konkreten Kalkulation aus komplett nachhaltigen und oder Materialien instand gesetzt worden und nur zu 30 Prozent aus nicht nachhaltigen Materialien, und die ganze Planung ist auch so vonstatten gegangen, dass man große Teile dieses Ausbaus wieder rückbauen und dann weiterverwenden kann. Ich gebe mal ein paar Beispiele. Ähm, in der Halle haben wir zum Beispiel eine Galerie eingezogen, die ist aus nachhaltigen. #00:27:34-9#

Leon Reiner: Hm! #00:27:35-1#

Leon Reiner: Holz. #00:27:35-4#

Leon Reiner: Gebaut. #00:27:35-9#

Julius Bertram: Ja. #00:27:36-0#

Leon Reiner: Dass die, auf die ich drauf gucke, auf der. #00:27:37-5#

Leon Reiner: Da sitzen wir gerade. Genau, wir sitzen sozusagen inzwischen. #00:27:40-4#

Leon Reiner: Geschoss in der großen Halle, und die gute Nachricht ist es trägt. Die gute Nachricht ist es trägt! #00:27:45-5#

Leon Reiner: Hm! #00:27:45-6#

Leon Reiner: Ja. #00:27:45-9#

Leon Reiner: Das ist einfach nachhaltig. Ressource holz, das mussten wir auch neu holen, weil das gar nicht sozusagen, wie es möglich ist, bauordnungstechnisch, also wir können es einmal belastet wurde. Es muss genau, es muss halt dann immer neu zertifiziert werden. Das ging nicht. Aber weil die Räume, die hier dazwischen gezogen sind, die Trennwände, die sind aus etwas gebaut, das heißt am great. Also, das ist, und das ist nach mit Kalk vermischt, und das ist genau. #00:28:12-5#

Julius Bertram: Ich hab eben das. Man muss das erklären. Ich habe auf die Wand gezeigt. #00:28:16-0#

Leon Reiner: Sonst genau, also genau die eine. #00:28:18-4#

Leon Reiner: Genau und, und das ist sehr, sehr atmungsaktiv, und sollten wir hier mal wieder rausgehen oder das Haus hier in den umbauen wollen, können diese Wand raus klopfen und auf den Biomüll werfen. #00:28:27-6#

Julius Bertram: Ach klasse, das ist nicht wie bei Reisenden, die man dann hinterher über ein, sondern entsorgen muss, sondern genau kannst du. #00:28:31-9#

Leon Reiner: Einfach, genau, genau die kann das! #00:28:34-1#

Leon Reiner: Das ist auch so verputzt. Alle, alle Dinge, die hier verbaut sind, sind nicht verklebt, sondern alle nur verschraubt und versteckt. Das heißt, man kann die alle auch wieder rausziehen, und es gibt natürlich Ausnahmen, also die Wand hinter Julius, die ist aus ganz profanem betont. #00:28:49-8#

Leon Reiner: Sichtbeton, Sichtbeton genau! #00:28:52-7#

Leon Reiner: Hm, weil es eben gewisse Teile in diesem Gebäude gibt, die man auch so bauen muss, und das hat in ganz vielen das hat gewisse bauliche Regel, statische Gründe, statische Gründe. Genau hinter dir ist der sogenannte Versorgungs Kern. #00:29:03-7#

Leon Reiner: Ähm, genau, ich bin ja, ich habe im Bereich Bauwesen studiert. Genau! #00:29:07-5#

Leon Reiner: Sodann Brandschutz, genau Brandschutzgründe, statische Gründe et cetera, und es gibt auch bei Reuse gewisse Grenzen. Also, wir haben hier zum Beispiel verbaut schwarze Mdf. Platten aus dem Berghain, die dort in Ausstellung genutzt wurden. Wir haben Holz verbaut, das in Ausstellungen genutzt wurde. Daraus geben wir Telefonzellen. #00:29:25-7#

Julius Bertram: Achso, gibt ihr Führung, dass ich dann so durchgeht und sagt, guck mal hier, das ist das Holz von Yoko Ono und hier, guck mal, das war schon mal nach dahinter und auf dem Berg einfach. #00:29:32-9#

Leon Reiner: Genau darüber geben wir auch Führungen. Also wir haben wirklich aus der ganzen Stadt coole Geschichten im Haus. Das macht auch richtig Spaß, das ist cool, das ist aber auch sehr herausfordernd. Also, wir haben uns insbesondere die Genossenschaft, die sozusagen die Hülle gebaut hat, und wir mit unserem Architekturbüro, die den Innenausbau gemacht haben, nach denselben nachhaltigen Prinzipien, haben uns da wahnsinnig Mühe gegeben, das so nachhaltig wie irgend möglich zu machen. Das Wahnwitzige ist, dass man in der ganzen Bauwirtschaft da überall Konzepte dazu sieht, aber wirklich gemacht, vor allem in der Revitalisierung hat's eigentlich niemand, also in Haus, Neubau von null ist da viel. #00:30:18-0#

Leon Reiner: Viel einfacher. #00:30:20-4#

Julius Bertram: Als ich die Frage, lasse ich die Frage direkt reinschmeißen, und wahrscheinlich auch günstiger oder okay. Warum habe ich es trotzdem gemacht? #00:30:26-7#

Leon Reiner: Ähm, es war einfach eine Möglichkeit, hier mit sehr, sehr coolen Leuten in diesem, in diesem Kontext, auf dem Kindl Areal hier zusammenzuarbeiten. Es war schon sehr viel passiert, 20, 20, als wir gefragt wurden, ob wir hier einsteigen wollen, und aus unserer Sicht war es einfach eine Möglichkeit, auf einen, auf einen, ich sage mal, auf einen rennenden Zug aufzuspringen. Es war trotzdem eine Riesenherausforderung in der Finanzierung. Also wir mussten hier auch wirklich uns einkaufen, weil das natürlich ein riesiges Projekt ist. Also war eine große Herausforderung. Kannst dir vorstellen, im Lockdown 2020 mehrere Millionen Euro für ein, für ein Büro, für ein Coworking Projekt zu finanzieren. Nicht war nicht einfach, also wir haben das aber geschafft, und irgendwie hat es uns auch bestätigt, was ich vorher noch sagen wollte. Es gibt eben kaum Projekte, die es tatsächlich machen. Es gibt viele Konzepte, aber hier ist es halt wirklich gemacht worden von den Leuten, die hier vor uns angefangen haben, und dann auch uns, und das wurde auch honoriert, insofern, als wir mit dem Projekt sogar in den biennale Pavillon der deutschen Bundesregierung eingeladen wurden in Venedig letztes Jahr, weil das eben eins von den Projekten ist, wo man sieht, es ist irgendwie auch möglich, und die Hoffnung ist natürlich, dass sowas in Zukunft einfacher wird, und das ist sicher auch was, woran wir eine kleine Rolle spielen wollen, also indem man nochmal, wir haben einfach gezeigt, es geht. Ich glaube, das ist eins der größten Dinge, die man tun kann, wenn man will. Sachen passieren einfach mal zeigen, es geht, und ich glaube, so sehen wir das im Impact habe auch, wir wollen Impact, Unternehmen fördern und erfolgreich machen, und das bedeutet für uns auch, das selbst tun. Also, unser Coworking ist nachhaltig gebaut. Die Art und Weise, wie mit unserer Community umgehen, ist hoffentlich nachhaltig und impact orientiert. Ich glaube das zumindest im besten Wissen und gewissen. Das heißt, wir zeigen auch, dass es geht, und es funktioniert auch am Ende finanziell. #00:32:18-3#

Julius Bertram: Ja, es ist schon Geld. Argumentation kann ich immer hinstellen. Kannst du sagen, erzähl mir nicht, dass es nicht geht. Guck dich hier um! #00:32:22-8#

Leon Reiner: Ganz genau! #00:32:24-0#

Leon Reiner: Genau so ist es, und ich kann das in Bezug auf Bauwirtschaft, aber ich kann das genauso in Bezug auf die Härten, sozusagen im Bereich ein Unternehmen aufzubauen, auch da. Auch da kann ich mich hinstellen und sagen, es geht, es ist sau schwer, es tut oft weh. #00:32:39-5#

Leon Reiner: Ähm, aber es geht. #00:32:41-0#

Julius Bertram: Aus deiner eigenen Biografie heraus und wenn du dir die Leute anguckst, die hier arbeiten und mit denen du zu tun hast, was würdest du sagen, sind die größten Herausforderungen? #00:32:52-4#

Leon Reiner: Also ich glaube erstens mal diese Ehrlichkeit, dass es eben schwieriger ist, glaube ich, ein impact Unternehmen aufzubauen als ein klassisches Startup, weil man sich eben eine weitere Dimension und eine weitere Dimension Komplexität aufhalst, die man sonst nicht hat. Impact, und irgendwie muss man damit umgehen. Das macht es einfach schwieriger, und ich glaube, die Herausforderung ist sehr, sehr groß. Das nächste ist, viele, viele Leute, die ich kennenlerne, und zwar nicht nur Gründerinnen, Gründer, auch alle anderen Stakeholder in so einem Ökosystem haben, wenn sie Impact eben als größtes Ziel in ihrem Kopf haben, oft eine sehr ambivalente Beziehung zu Geld und finanziellen Erfolg. Ähm, das macht das Unternehmer, Unternehmerinnen leben nicht unbedingt einfacher. Und zu guter Letzt muss man auch einfach ganz ehrlich sagen, dass das ganze Bereich nach Thema Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung, also alles, was wir so im Bereich Impact sozusagen zusammenfassen, natürlich immer sehr heiß diskutiert wird, auch in allen Bereichen viel darüber gesprochen wird, aber am Ende des Tages die Budgets, die, die die verfügbaren Gelder et cetera natürlich immer noch begrenzt sind und man sich schon sehr genau angucken muss, wie man an die rankommt und wie man damit arbeitet. Und am Ende des Tages ist das auch ein großes Thema, wenn es dann eben auch um Talente und um Team geht, weil auch die sind vielleicht bereit, ein bisschen weniger zu verdienen, aber auch nicht Mega viel, und aus meiner Erfahrung sind es so 20 Prozent. Also, Leute sind bereit zurückzustecken, aber. #00:34:36-4#

Leon Reiner: Halt nur so. #00:34:37-5#

Julius Bertram: Viel so! Wir tun jetzt so, als würden wir hier beide nur alleine sitzen, und keiner würde und zuhören. Und du führst mich jetzt im Schotter. Wie komme ich an Geld? #00:34:45-2#

Leon Reiner: Ja, damit hast du, damit hast du nicht gerechnet, wenn ich, wenn ich das. #00:34:50-5#

Leon Reiner: Müsste also ich glaube, auch als Impakt Unternehmerinnen. Impact Unternehmer muss man sich einfach ganz genau angucken. Ist das ein Tag weges Geschäftsmodell? Ist der Impact, den ich kreiere, wirklich an Geld, das ich verdiene, gekoppelt, oder gibt es hier eine drei Beziehung? Ist der Markt, indem ich mich damit rein begebe, ein wachsender Markt? Ist es ein Markt, in dem wirklich ein großer Bedarf besteht für das, was ich anbiete, und ist dieser bedarf wirklich wirklichdringend, oder besteht der nur aus? Und zu guter Letzt, wie man sagt, so ja, aber also ist es was? Ist es eine Idee, die ein gewisses Level an Einzigartigkeit und an an an an die, die auf eine gewisse Art und Weise nur du kannst und andere nicht so leicht einfach kopieren kann? #00:36:00-5#

Julius Bertram: Ich übersetze, es gibt es eine. #00:36:01-5#

Leon Reiner: Ja. #00:36:02-0#

Leon Reiner: Genau auch das muss man. Also gibt es einen ganz speziellen Mehrwert, den du schaffst. Wie schaffst du wert und ist, und wer ist bereit, für diesen Wert zu zahlen? Und ich glaube, die Gefahr ist genau. Die Gefahr im Impact Bereich ist eben, dass es sehr viele Probleme gibt, die es sehr lösen. #00:36:19-4#

Leon Reiner: Werte sind definitiv. #00:36:21-8#

Leon Reiner: Das Problem ist, wenn man ein Unternehmen brauchen will, dann muss es auch jemand geben, der für die Lösung zahlt, und das sind zwei unterschiedliche Dinge. Nur weil ein Problem lesenswert ist, heißt es nicht, dass es jemanden gibt, der bereit ist, dafür zu zahlen, und das wird ganz oft vergessen, und ich kann also, ich guck mich da selber als ersten an, also ne community für impact enterpreneurs aufbauen. Das löst das Problem von impact entrepreneurs. Aber die sind jetzt nicht die zahlungskräftige Zielgruppe, und damit mussten wir auch viele Jahre lang und müssen wir auch immer noch klarkommen, und ich glaube, diese Frage muss man sich einfach immer wieder stellen. Was sind Probleme, lösen wir, und wer ist bereit, dafür zu zahlen? Für die Lösung dieses Problems? Und einfach weil es viele Probleme gibt, die zwei die Lösung wert sind, fällt man ganz leicht, in diese Falle zu sagen. Aber das, auch ein lösenswertes Problem, macht auch Sinn, dass ich daran arbeite. Ja, das stimmt, aber das heißt nicht, dass du daraus dann ein Unternehmen bauen kannst. #00:37:12-7#

Julius Bertram: So ein bisschen umgekehrt, weil das ist so. Ich habe unter Umständen das Geld, aber das Problem, das ich löse, ist gar kein Problem, das du sagst. Okay, es gibt ganz viele Probleme, aber ich habe mich gerade, ich hänge mich da an dem Gedanken dran auf, weil ich das im Startup Bereich ganz häufig wahrgenommen habe, bevor wir selber in diesem impact Bereich gegangen sind, dass da das Geld da ist, dass die Leute aber die Faktor gar kein Problem lösen und sich daran dann aufhängen. #00:37:36-4#

Leon Reiner: Ja. #00:37:36-5#

Leon Reiner: Ja, als ich glaube, da kann man viel, also ich, ich, ich, ich bin da auch ein bisschen weg von von so einem Bashing, also da gibt's ja auch viele Leute, die dann irgendwie von den von den mama Mama Problems reden, also irgendwie oliver bügeln, also auch ganz, irgendwie ganz Analogie. Aber ja, man kann natürlich darüber streiten, welche welche Startup Ideen jetzt einfach sozusagen nur luxus sind. Am Ende des Tages ist man, glaube ich, immer besser damit beraten sein, seine Energie darauf zu wenden, sich zu überlegen, was ist aus deiner, meiner und euch als Zuhörerin, was es da für wichtige Probleme gibt, die es zu lösen gilt, und was für smarte Ideen wir uns einfallen lassen können, damit das auch Probleme werden, für die irgendwer zahlen kann und will? #00:38:23-9#

Julius Bertram: Vorletzte frage an dich: eine Herausforderung, eine einzige, die unbedingt gelöst werden sollte, die bis jetzt noch keiner angepackt hat. #00:38:30-7#

Leon Reiner: Also, ich glaube, am Ende ist die große Herausforderung, wie kriegen wir einen gerechten Markt hin, der Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung, also impact Unternehmen nicht systematisch benachteiligt? Heute ist es so, wenn ich meine Co zwei kosten Einpreise, dann wird mein Produkt am Markt teurer. Die Biomilch ist halt teurer als die konventionell produzierte mich, wie kriegen wir den gerechten Markt hin, indem die externalisierten Kosten in der konventionell produzierten Milch eben nicht mehr verschwinden, sondern auch sichtbar sind, und ich glaube, das gilt für ganz viele Produkte, und den mit das Hinkriegen. Dann werden Impakt Unternehmerinnen plötzlich im Wettbewerb viel, viel wettbewerbsfähiger mit den mit den mit den konventionellen Unternehmen, weil sie eben nicht mehr einfach nur freiwillig die externalisierten Kosten einpreisen, sondern weil alle die externalisierten Kosten einpreisen müssen. Und dann werden Impact Unternehmen plötzlich die mit einem Riesenvorteil werden. Und wenn wir das schaffen, dann gibt es cross debord in allen Bereichen plötzlich einen fairen Wettbewerb, und in diesem fairen Wettbewerb würden meiner Meinung nach Impact Unternehmen im Vorteil haben, weil sie sich eben schon seit Jahren mit diesen Herausforderungen, die aus diesem ich will impact orientiert sein kommen, auseinandersetzen und wissen, wie man damit umgeht. Konventionelle Unternehmen wissen das nicht. Also meine Antwort wäre, wenn es jemand schafft, den Fernmarkt oder zu verstehen und zu wissen, wie man den Fernmarkt hinkriegt, dann wäre das der allergrößte Hebel für. #00:40:08-4#

Leon Reiner: Für eine Sustainability Revolution! #00:40:11-1#

Julius Bertram: Sustainability Revolution, das gefällt mir. Letzte Frage: mit welchem Podcast? Am letzte Frage: mit welchen Sorgen? #00:40:18-4#

Leon Reiner: Möchtest du diesen Podcast beenden? Mit welchem Song? So was muss ich da vorher fragen. #00:40:24-3#

Julius Bertram: Das ist, das ist so, wenn ich das vorbereiten würde, wenn ich das Schicken würde in der Vorbereitung, dann wäre es ja nicht so spontan, und so erwische ich dich quasi, und dann sagst du unter Umständen, da sind schon wirklich wirklich gute Antworten gekommen. #00:40:35-3#

Leon Reiner: Ähm, aus irgendeinem Grund sind mir die Strawberry feld. #00:40:44-5#

Leon Reiner: Ja. #00:40:44-6#

Leon Reiner: So. #00:40:44-9#

Leon Reiner: Das eingefallen, weil das immer so die Traumwelten sind, und ich will, dass die Leute diese Visionen haben, die man vielleicht haben kann, wenn man so viel hört von einer besseren Welt, und die dann in die Realität umsetzen. #00:40:57-3#

Julius Bertram: Toller Song! #00:40:59-0#

Leon Reiner: Toller Song, danke für das Gespräch. Vielen dank. Schön, dass du zu Besuch was gemeldet hat. Ja, das, der Podcast, der wird präsentiert von wie war Equality? Mit freundlicher Unterstützung von. #00:42:02-5#

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